Das Wissen zum Long-Covid- bzw. Postcovid-Syndrom ist derzeit noch beschränkt. Von Long Covid spricht man, wenn die Beschwerden nach einer Covid-19-Erkrankung vier Wochen andauern, von Post-Covid-Syndrom, wenn sie länger als drei Monate bestehen. Eines der Hauptsymptome der Erkrankung ist die Fatigue, also eine von den Betroffenen beschriebene erdrückende Müdigkeit, bei der es schwer fällt, einen normalen Alltag zu leben, schreibt Dr. med. Ingmar Schenk, Standortleiter des Ambulanten Zentrums für Schmerz, Schlaf und Psyche Zürich.
Häufig sind Patientinnen und Patienten vor ein Dilemma gestellt: Nach einer womöglich sogar mittelschwer verlaufenden Covid-Erkrankung haben sie mit einer Vielzahl an körperlichen Beschwerden zu kämpfen. Dies können Beschwerden sein wie Müdigkeit, schnelle Erschöpfung bei geringer Tätigkeit, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme mit Hirnnebel, Geruchsstörungen, Kopfschmerzen, schnell auftretende Atemnot, depressive Stimmung sowie Schlaf- und Angststörungen.
Üblicherweise organisiert der Hausarzt zur Sicherung der Diagnose eine multidisziplinäre Abklärung bei verschiedenen Fachärztinnen und Fachärzten. Womöglich wurden zu diesem Zeitpunkt bereits erste therapeutische Schritte durchgeführt.
Die Situation ist für viele Betroffene sehr herausfordernd. Die Beschwerden können eine Stärke erreichen, welche sogar die Arbeitsfähigkeit beeinträchtigt. Es braucht viel Geduld und Energie, die man womöglich nicht hat. Das Erzielen von Fortschritten kann sich womöglich hinziehen und es muss auch mit Frustrationen umgegangen werden.
Im Zentrum für Schmerz, Schlaf und Psyche haben wir das Ziel, Menschen dabei zu helfen, mit Long- bzw. Post-Covid-Erkrankungen und damit verbundener chronischer Fatigue umzugehen. Im Mittelpunkt stehen hierbei unterstützende Gespräche, Entspannungsübungen und Koordinierung von Trainingsmassnahmen, sofern dies nicht schon erfolgt ist. Betroffene sollen bei ihrer körperlichen Heilung und der schrittweisen Verbesserung ihrer Leistungsfähigkeit im Rahmen der Therapien begleitet werden.