Intrakranielle Aneurysmen und Schlafapnoe: Eine Frage von Grösse und Druck?
Forschungsergebnisse aus eigenem Hause
Zusammenhang zwischen obstruktiver Schlafapnoe und intrakraniellen Aneurysmen
Schnarchen ist eigentlich harmlos. Wenn jedoch Atemaussetzer dazukommen, kann es gefährlich werden. Bei Atemaussetzern von mehr als 10 Sekunden spricht man von einer obstruktiven Schlafapnoe (OSAS). Diese führt nicht nur zu schlechtem Schlaf, sondern kann auch mit ernsten gesundheitlichen Folgen einhergehen. Es besteht das Risiko für Bluthochdruck sowie der Entstehung von Aneurysmen im Gehirn, sogenannten intrakraniellen Aneurysmen (IAs).
Symptome von Schlafapnoe treten bei Patientinnen und Patienten mit IAs häufig auf. Jedoch gibt es bisher nur wenige Studien, die die tatsächliche Häufigkeit und die Auswirkungen von objektiv gemessener Schlafapnoe bei dieser Gruppe erforscht haben.
Dr. med. Sebastian Zaremba, Chefarzt Klinik für Schlafmedizin Luzern, ZURZACH Care, hat in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Bonn (Deutschland) eine Forschungsarbeit durchgeführt. Die Studie analysierte die Daten von Patientinnen und Patienten, die sich zwischen 2016 und 2019 in den Kliniken für Neurochirurgie und Neurologie des Universitätsklinikums Bonn vorgestellt hatten und an IAs erkrankten.
Fokus der Forschung lag auf der Verbindung zwischen obstruktiver Schlafapnoe, Bluthochdruck und der Entstehung von IAs.
Mithilfe nächtlicher Atemüberwachung wurde die Schlafapnoe bewertet und es wurden Analysen in Bezug auf Aneurysmagrösse und Blutdruckmedikation mit und ohne Schlafapnoe gemacht. Zusätzlich wurde retrospektiv das Aneurysmawachstum und das Rupturrisiko analysiert.
Die Ergebnisse der Studie weisen darauf hin, dass Patientinnen und Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe grössere IAs aufweisen und häufiger auf blutdrucksenkende Medikamente angewiesen sind. Dies legt nahe, dass eine Schlafapnoe das Wachstum von IAs beschleunigen könnte. Daher sollte die Schlafapnoe bei Patientinnen und Patienten mit IAs in der medizinischen Beurteilung immer berücksichtigt werden. Es bedarf weiterer Forschung, um die genauen Auswirkungen von Schlafapnoe auf IAs und deren Verlauf besser zu verstehen.
Möchten Sie mehr wissen? Die publizierte Arbeit ist hier frei verfügbar und zur Lektüre empfohlen.