Wie funk­tio­niert Schlaf?

Je­der Mensch ver­bringt etwa ein Drit­tel sei­nes Le­bens im Schlaf. Ob­wohl man sich wäh­rend­des­sen von der Um­ge­bung ab­kop­pelt, be­fin­det man sich in ei­nem ak­ti­ven Pro­zess. Denn im Schlaf ge­sche­hen Ver­än­de­run­gen un­se­rer Hirn- und Kör­per­funk­tio­nen, die für un­se­re Er­ho­lung wich­tig sind.

Was pas­siert im Schlaf?

Ne­ben der Re­ge­ne­ra­ti­on des Kör­pers wer­den im Schlaf auch das Im­mun­sys­tem ge­stärkt und der En­er­gie­haus­halt aus­ge­gli­chen. Aus­ser­dem wer­den die Ein­drü­cke, wel­che das Ge­hirn über den Tag ge­sam­melt hat, im Schlaf ver­ar­bei­tet.

Dies kön­nen Sin­nes­ein­drü­cke, aber auch Ge­füh­le, Ge­dan­ken­gän­ge und vie­les mehr sein: Heu­te weiss man, dass der Schlaf beim Ler­nen eine wich­ti­ge Rol­le zum Ver­fes­ti­gen von vor­gän­gig Er­lern­tem spielt.

Wie viel Schlaf ist nö­tig?

Die zur Er­ho­lung not­wen­di­ge Schlaf­dau­er ist sehr in­di­vi­du­ell und hängt von ver­schie­de­nen Fak­to­ren ab. Wäh­rend Neu­ge­bo­re­ne täg­lich etwa 16–18 Stun­den und Klein­kin­der 12–14 Stun­den schla­fen, brau­chen Er­wach­se­ne im Mit­tel etwa 7–9 Stun­den Schlaf pro Nacht. Auch nur ge­rin­ge täg­li­che Ver­kür­zun­gen füh­ren zu ei­nem sich all­mäh­lich ver­grös­sern­den Er­ho­lungs­man­gel, der sich in Ner­vo­si­tät, Ge­reizt­heit, Schläf­rig­keit oder in der Ab­nah­me der Kon­zen­tra­ti­ons- und Leis­tungs­fä­hig­keit äus­sert.

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Was ge­schieht im Schlaf­la­bor?

Das Auf­zeich­nen von Vor­gän­gen, die sich wäh­rend des Schla­fes im Kör­per ab­spie­len, nennt die Schlaf­me­di­zin Po­ly­som­no­gra­phie. Die auf­ge­zeich­ne­ten Da­ten lie­fern dem Schlaf­ex­per­ten wert­vol­le Hin­wei­se für eine Dia­gno­se. 

Elektroden mes­sen Hirn­strö­me, Herz­schlag, Mus­kel­span­nung so­wie Au­gen- und Bein­be­we­gun­gen. Zwei elas­ti­schen Gurten um Brustkorb und Bauch mes­sen die Atem­be­we­gun­gen. Der Luft­fluss wird an der Nase ge­mes­sen und die Mund­at­mung wird auf­ge­zeich­net. Ein Mikrophon zeich­net allfäl­li­ge Schnarch­ge­räu­sche auf. Mit ei­nem spe­zi­el­ler Clip am Zeige- oder Mittelfinger wird der Sau­er­stoff­ge­halt des Bluts re­gis­triert.

Vie­le Pa­ti­en­ten kön­nen sich schlecht vor­stel­len, mit Elek­tro­den am Kör­per und ei­nem "Ka­bel-Pfer­de­schwanz" zu schla­fen. Das Dia­gnos­tik-Team be­müht die Schlaf­la­bor­nacht er­folg­reich und – den Um­stän­den ent­spre­chend – so an­ge­nehm wie mög­lich zu ge­stal­ten. Umso über­rasch­ter sind die meis­ten dann, wenn sie am nächs­ten Mor­gen fest­stel­len, dass sie nicht schlech­ter ge­schla­fen ha­ben als zu Hau­se. 

Zum Vi­deo "Eine Nacht im Schlaf­la­bor"

Schlaf bei Kin­dern und Ju­gend­li­chen

Schlaf­stö­run­gen bei Kin­dern und Ju­gend­li­chen kom­men eben­so häu­fig vor wie bei Er­wach­se­nen. Stu­di­en be­le­gen, dass Schlaf­stö­run­gen bei Kin­dern sich nach­tei­lig auf de­ren Ent­wick­lung aus­wir­ken. Trotz­dem wer­den sie lei­der oft über­se­hen.

Bei der Be­ur­tei­lung von kind­li­chen Schlaf­stö­run­gen müs­sen al­ter­s­ty­pi­sche Aus­prä­gun­gen und Merk­ma­le be­ach­tet wer­den. Wäh­rend im Vor­schul­al­ter Wi­der­stand bei den Bett­vor­be­rei­tun­gen, häu­fi­ges nächt­li­ches Er­wa­chen oder der Angst­schreck (Pa­vor noc­turnus) die häu­figs­ten Schlaf­stö­run­gen sind, kom­men im Schul­al­ter und in der Ado­les­zenz vor al­lem Ein­schlaf­schwie­rig­kei­ten und Ta­ges­mü­dig­keit vor.

Ha­ben Kin­der oder Ju­gend­li­che über ei­nen Zeit­raum von ei­nem Mo­nat in der Hälf­te der Näch­te Schlaf­pro­ble­me, so soll­te das Schlaf­pro­blem ab­ge­klärt wer­den. Eine ers­te An­lauf­stel­le kann da­bei der Kin­der- oder Haus­arzt sein.

Die Kli­nik für Schlaf­me­di­zin be­treut Kin­der ab 6 Jah­ren.

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Schlaf im Al­ter

Im Lau­fe des Le­bens ver­än­dert sich der Schlaf. Er fra­gi­ler, wes­halb die Wahr­schein­lich­keit an ei­ner Schlaf­stö­rung zu lei­den deut­lich an­steigt.

Die Grün­de, war­um die Qua­li­tät des Schla­fes im Al­ter ab­nimmt, sind sehr in­di­vi­du­ell. Umso wich­ti­ger ist es, mit ei­ner be­dürf­nis­ge­rech­ten Ta­ges­pla­nung und ei­nem ge­sun­den Ver­hal­ten ge­gen­über dem Schlaf die­sen als es­sen­zi­el­le Re­ge­ne­ra­ti­ons- und Er­ho­lungs­quel­le zu be­wah­ren.

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