Neben der Regeneration des Körpers werden im Schlaf auch das Immunsystem gestärkt und der Energiehaushalt ausgeglichen. Ausserdem werden die Eindrücke, welche das Gehirn über den Tag gesammelt hat, im Schlaf verarbeitet.
Dies können Sinneseindrücke, aber auch Gefühle, Gedankengänge und vieles mehr sein: Heute weiss man, dass der Schlaf beim Lernen eine wichtige Rolle zum Verfestigen von vorgängig Erlerntem spielt.
Die zur Erholung notwendige Schlafdauer ist sehr individuell und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Während Neugeborene täglich etwa 16–18 Stunden und Kleinkinder 12–14 Stunden schlafen, brauchen Erwachsene im Mittel etwa 7–9 Stunden Schlaf pro Nacht. Auch nur geringe tägliche Verkürzungen führen zu einem sich allmählich vergrössernden Erholungsmangel, der sich in Nervosität, Gereiztheit, Schläfrigkeit oder in der Abnahme der Konzentrations- und Leistungsfähigkeit äussert.
Das Aufzeichnen von Vorgängen, die sich während des Schlafes im Körper abspielen, nennt die Schlafmedizin Polysomnographie. Die aufgezeichneten Daten liefern dem Schlafexperten wertvolle Hinweise für eine Diagnose.
Elektroden messen Hirnströme, Herzschlag, Muskelspannung sowie Augen- und Beinbewegungen. Zwei elastischen Gurten um Brustkorb und Bauch messen die Atembewegungen. Der Luftfluss wird an der Nase gemessen und die Mundatmung wird aufgezeichnet. Ein Mikrophon zeichnet allfällige Schnarchgeräusche auf. Mit einem spezieller Clip am Zeige- oder Mittelfinger wird der Sauerstoffgehalt des Bluts registriert.
Viele Patienten können sich schlecht vorstellen, mit Elektroden am Körper und einem "Kabel-Pferdeschwanz" zu schlafen. Das Diagnostik-Team bemüht die Schlaflabornacht erfolgreich und – den Umständen entsprechend – so angenehm wie möglich zu gestalten. Umso überraschter sind die meisten dann, wenn sie am nächsten Morgen feststellen, dass sie nicht schlechter geschlafen haben als zu Hause.
Schlafstörungen bei Kindern und Jugendlichen kommen ebenso häufig vor wie bei Erwachsenen. Studien belegen, dass Schlafstörungen bei Kindern sich nachteilig auf deren Entwicklung auswirken. Trotzdem werden sie leider oft übersehen.
Bei der Beurteilung von kindlichen Schlafstörungen müssen alterstypische Ausprägungen und Merkmale beachtet werden. Während im Vorschulalter Widerstand bei den Bettvorbereitungen, häufiges nächtliches Erwachen oder der Angstschreck (Pavor nocturnus) die häufigsten Schlafstörungen sind, kommen im Schulalter und in der Adoleszenz vor allem Einschlafschwierigkeiten und Tagesmüdigkeit vor.
Haben Kinder oder Jugendliche über einen Zeitraum von einem Monat in der Hälfte der Nächte Schlafprobleme, so sollte das Schlafproblem abgeklärt werden. Eine erste Anlaufstelle kann dabei der Kinder- oder Hausarzt sein.
Die Klinik für Schlafmedizin betreut Kinder ab 6 Jahren.
Im Laufe des Lebens verändert sich der Schlaf. Er fragiler, weshalb die Wahrscheinlichkeit an einer Schlafstörung zu leiden deutlich ansteigt.
Die Gründe, warum die Qualität des Schlafes im Alter abnimmt, sind sehr individuell. Umso wichtiger ist es, mit einer bedürfnisgerechten Tagesplanung und einem gesunden Verhalten gegenüber dem Schlaf diesen als essenzielle Regenerations- und Erholungsquelle zu bewahren.